Nachfolgeregelung: Anspruchsvoll, aber gut geplant, erfolgreich realisierbar.

Die Nachfolgeregelung ist ein Dauerbrenner in der KMU-Landschaft Schweiz. Schliesslich sind verschiedene personelle und finanzielle Herausforderungen zu beachten und zu lösen. Mit einem strukturierten Vorgehen und der Berücksichtigung wichtiger Aspekte ist aber eine erfolgreiche Nachfolgelösung möglich.

 

«Der Prozess des Firmenverkaufs ist äusserst anspruchsvoll und verlangt Geduld und Ausdauer», weiss Unternehmer Marc Allenbach. Der Profi in den Bereichen  «Führungswechsel» und «Generationenwechsel» betont daher die Bedeutung einer gründlichen Vorbereitung des Firmenverkaufs. Wird nämlich die Unternehmensnachfolge richtig aufgegleist, dann können günstige Verkaufsbedingungen geschaffen werden. Daher sind für die Einleitung des Verkaufsprozesses unter anderem die Zieldefinition und die Erarbeitung eines Nachfolgeprofils zwingend. Dabei sollte die Zieldefinition die folgende grundlegende Frage beantworten können: «Welche Ziele will der Unternehmer für sich und seine Familie mit der Übergabe erreichen?»

Wer soll Nachfolger werden?
Wichtige Fragen sind in einem weiteren Schritt zum Profils des Nachfolgers zu beantworten. Es ist naheliegend, dass man sich dabei mit zwingend zu erfüllenden Kriterien beschäftigt. Diese umfassen die Branchenerfahrung, die Fach- und Sozialkompetenz und die Führungsqualitäten des potenziellen Nachfolgers. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass fachliche Eigenschaften, etwa über den persönlichen Einsatz des Nachfolgeunternehmers, künftig noch erworben werden können. Weniger anpassungsfähig sind dagegen die Sozial- und Führungskompetenzen. Daher ist die Prüfung gerade dieser Kompetenzen mithilfe eines Experten im Bereich Sozialkompetenzen ratsam.

Bei der Suche nach der geeigneten Person des Nachfolgers empfiehlt Marc Allenbach Struktur: «Beginnen Sie mit groben Umrissen der Ausgangslage und den Anforderungen an den Nachfolger, bevor Sie zu Ihren Zielen übergehen», empfiehlt er. Er weist in diesem Zusammenhang auf ein paar wesentliche Faktoren hin. Der Zeithorizont ist einer davon. Zu bestimmen ist auch, welche Aufgaben der Unternehmer seinem Nachfolger übergeben will und welche nicht. Ein weiteres Kriterium ist die Frage nach dem Erfordernis einer branchenkundigen Fachperson. Wohl ist in Handwerksbetrieben noch immer die Meinung verbreitet, dass der Chef alles besser können muss als die Mitarbeiter.

Nüchtern betrachtet hat der Geschäftsführer aber aufgrund der Büroarbeit kaum Zeit, handwerklichen Tätigkeiten nachzukommen. Zudem beschäftigen die Unternehmen in der Regel genügend Fachpersonen in einer Vorarbeiter- oder Projektleiterfunktion. Somit kann auch ein Nachfolger mit einem abweichenden fachlichen Hintergrund aus einer anderen Branche eine Überlegung wert sein. Sind die Vorstellungen konkretisiert worden, werden die Anforderungen für die Kandidatensuche an einen Personalvermittler oder Headhunter übergeben.

Viele Zahlen, viele Herausforderungen
Selbstverständlich ist die Unternehmensnachfolge, neben der personellen Nachfolge, ebenso eine finanzielle Angelegenheit. Dabei bestehen nicht nur Herausforderungen bei der Festlegung des Unternehmenswertes, sondern gilt es, gerade auch auf Immobilien im Geschäftsvermögen, auf steuerliche Aspekte und auf die private Finanzplanung
zu achten. Marc Allenbach kennt auch immer wieder auftretende Fehler, die bei der Unternehmensbewertung geschehen. Einer davon ist die zu starke Gewichtung des Potenzials eines Unternehmens. Dabei argumentiert der Verkäufer in Preisverhandlungen oft mit dem Potenzial des Unternehmens. Grundsätzlich ist dies nicht falsch, jedoch nicht ohne Vorbehalt. «Diesem Potenzial wird aber nur dann gebührend Rechnung getragen, wenn die Inhaberschaft bereits konkrete Schritte zwecks Realisierung des Potenzials unternommen hat», gibt Marc Allenbach zu bedenken.

Eine weitere Herausforderung ortet der Profi für Unternehmensnachfolgen in Zusammenhang mit dem Immobilienpark. Dieser verteuert das zum Verkauf stehende Unternehmen. Im ungünstigen Fall wird dadurch der Weiterbetrieb des Unternehmens für einen Nachfolger unrentabel. «Das Trennen von Immobilien und Aktiven in einer Firma sind für die Übergabe sehr wichtig», folgert daher Marc Allenbach. Ebenfalls zu berücksichtigen sind die Steuern. Beim Unternehmensverkauf können verschiedenste Steuern für die Verkaufspartei anfallen. Schlussendlich darf beim Finanziellen aber auch die private Finanzplanung nicht vergessen werden. Daher rät Marc Allenbach zwingend zu einem seriösen Einnahmen- und Ausgabenplan, einschliesslich Steuerauswirkungen und der Inflationsbereinigung bis ins hohe Alter.

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